Der Öko 2.0
Von »Carrotmobs« und »Critical Masses«
Sie buddeln auf Verkehrsinseln Blumen ein, radeln klingelnd im Pulk über Hauptstraßen und kaufen in zehn Minuten Bioläden leer: Die neuen Ökos machen mit wundersamen Aktionen auf sich aufmerksam. Sie organisieren sich übers Netz und legen Wert auf »Style«.
Frankfurt am Main. Der Öko von heute kommt nicht mehr miesepetrig und verzichtend daher. »Wir gehören nicht zu der alten Birkenstock-selber-gestrickter-Pulli-Generation, sondern wir sehen gut aus, leben bewusst – ohne dabei den Style zu vergessen«, sagt Thomas D (41).
Der Sänger der Fantastischen Vier wohnt seit 1999 in einer Öko- Kommune in der Eifel mit Pelletheizung und Solarzellen – aber auch mit Kinoraum und Playstation. Er ernährt sich, wann immer möglich, vegan und kauft nur Klamotten, die fair gehandelt und pestizidfrei sind. Aber cool müssen sie sein, wie die Kölner Marke »Armedangels«. Er konsumiert politisch: »Diese kleine Macht, die wir alle durch das Geld haben, muss eingesetzt werden.«
Konrad Götz vom Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) in Frankfurt beschäftigt sich mit Lebensstilen. »LOHAS« wie Thomas D charakterisiert er so: »Sie sind jung, technikaffin, konsumfreundlich und überwiegend auch indus...
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