Zwischen Mauern und Vorurteilen
Noch immer sehen sich die Siedler im Westjordanland als Pioniere – und von den palästinensischen Nachbarn bedroht
In einem Container in El Matan leben seit neun Jahren Yoel und seine Frau Rachely mit ihren fünf Kindern. Der Container ist 45 Quadratmeter groß und in zwei Räume aufgeteilt, die eine dünne Wand aus Plastik trennt. Wer so viele Jahre mit so wenig Komfort auskommt, handelt aus Überzeugung. El Matan liegt in direkter Nachbarschaft arabischer Hirten. »Mit denen muss ich mich morgens herumärgern, wenn ich meine Ziegen auf die Weide führe«, beschwert sich Yoel. »Sie kommen zu mir und schreien mich an: ›Geht weg hier, das ist nicht euer Land.‹ Dabei ist Samaria unser Land, das Land der Thora. Wir Juden haben nur dieses eine Land, die Moslems haben 22 Länder, in denen sie ihr Vieh hüten können.«
Yoels Eltern stammen aus der 1977 erbauten Siedlung Karnei Schomron, die in Sichtweite zu El Matan liegt. Yoel war der erste Bewohner El Matans. Nach und nach kamen weitere Menschen, die von dem Ort hörten. El Matan ist durch keine Zäune...
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