Der Komponist heißt Jedermann
sounding D – ein Zug fährt durch Deutschland, um Neue Musik populärer zu machen
W er in nächster Zeit Zeuge seltsamer Hörereignisse wird, könnte – freiwillig oder nicht – mit einem Klangkunstprojekt namens »sounding D« in Berührung gekommen sein. Ein Zug fährt durch das Land, um die Menschen das Hören zu lehren, in sechzehn Städten macht er Station.
Kunst hat es schwer, wenn das Publikum ausbleibt; die Neue Musik könnte ein Lied davon singen. Aber was ist das, ein Lied? Im Dresdner Hauptbahnhof, wo am Mittwoch die ungewöhnliche Klangreise ihren Ausgang nahm, intonierten am Abend Mitglieder des Dresdner Staatsopernchors ein durchaus eindrucksvolles Glucksen, Lallen und Brausen. Das eingeweihte Publikum lauschte gebannt der Uraufführung von Carsten Hennigs à-capella-Werk »maps«. Die meisten Reisenden aber, das zufällig Gehörte nicht gleich als Gesang identifizierend, wirkten verstört. Vorsichtig, aber energisch, bahnten die Eiligen sich ihren Weg durch den überschaubaren Pulk der Geduldigen.
Ein anderes »W...
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