Dracula im Acud
Blutleer
Zugegeben, wir hatten anderes erwartet von der Inszenierung »Dracula« im Innenhof des Acud. Sowohl Titel (»Dracula – Das Imperium. Zweigstelle Berlin«) als auch Ankündigung implizieren eine eher aktuell-politische Aufarbeitung des Stoffes, mit dem berüchtigten Grafen als heutigem Blutsauger, Immobilienhai oder Spekulant. Tatsächlich bleibt die Produktion des Wolski-Theaters aber nah am Original. Ein Besuch lohnt sich dennoch – schon wegen des temperamentvollen letzten Drittels des Stücks.
Und aufgrund der gelungenen Bühnengestaltung von Jens-Uwe Behrend: Von ihren Sitzplätzen auf der Galerie aus gucken die Zuschauer in den zum Käfig umfunktionierten Innenhof herab wie in eine Arena. Der Eindruck, vor unten lauernden Gefahren geschützt werden zu müssen, verstärkt sich noch durch die Gitterstäbe der Brüstung, die das Publikum gleichsam behüten und aussperren. Der Käfig entpuppt sich als psychiatrische Anstalt, in dem die komp...
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