Italiens Politik auf dem Kurs des »Leoparden«
Parteienlandschaft in konfuser Verfassung / Spekulationen über Bündnisse und Strategien
In Italien wird die politische Lage immer konfuser. Nach dem Bruch von Kammerpräsident Gianfranco Fini mit der Berlusconi-Partei Volk der Freiheit agiert man in der Politik wie ein Haufen aufgescheuchte Hühner. Aber zumindest bisher scheint man sich eher nach den Worten in »Der Leopard« von Tommasi di Lampedusa zu bewegen: »Alles verändern, damit alles beim Alten bleibt.«
In Italien jagt quer durch die Parteienlandschaft eine Krisensitzung die nächste. Was soll man jetzt machen, nachdem Gianfranco Fini sich zumindest teilweise von Silvio Berlusconi losgesagt hat und der – ohne die Finianer – über keine stabile Mehrheit im Parlament mehr verfügt? »Sofort Neuwahlen«, sagen die einen, und vergessen dabei offensichtlich, dass laut Verfassung nur der Staatspräsident die Kammern auflösen kann. »Erst einmal eine technische Regierung«, meinen die anderen und streiten sich darüber, wer diese eventuelle Regierung denn eigentlich unterstützen sollte.
Ministerpräsident Berlusconi möchte die Zentrumspartei von Pierferdinando Casini mit ins Regierungsboot holen, um seine Mehrheit etwas aufzupolstern. Doch der Chef der Lega Nord, Umberto Bossi, beschimpft Casini als »Stück Scheiße«.
Schließlich scheinen sich Bossi und Berlusconi darauf zu einige...
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