Vielleicht wird der Sohn berühmt
Markus Reinhardt ist Kölner, Deutscher – und »Zigeuner«
Im Garten stehen dicht gedrängt Zwerge. Fast mannshohe und auch winzige, mit Laterne in der Hand und roter Mütze auf dem Kopf. »Mein Nachbar sammelt sie«, erklärt Markus Reinhardt fast entschuldigend. Der Nachbar ist sein Cousin. »Zwei Familien wohnen hier auf dem Platz, 230 Menschen.« Markus Reinhardt sagt »Platz«, obwohl die Häuser aus dem Jahr 1975 korrekt rechtwinklig an der Straße stehen. Zweigeschossig wurden sie damals gebaut, die 20 Häuser am Fortuinweg, mit flachen Ziegeldächern, großen Fenstern, Backsteinmauern. Stünde nicht neben jedem Haus ein Wohnwagen, man könnte meinen, diese Siedlung im äußersten Norden von Köln sei eine ganz normale Siedlung.
»Wir sind Zigeuner!« Markus Reinhardt singt diesen Satz fast. Der 52-Jährige trägt ein in der Sonne blendendes weißes T-Shirt, das seinen dunklen Teint hervorhebt. Die schwarzen Augen lächeln. Mit seiner Terminologie verstößt er bewusst gegen den offiziellen Sprachgebrauch auch de...
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