Kulturzentrum China

Weisheit contra Wüterich

  • Volkmar Draeger
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Gutes erwartet hat man im Abendland von Drachen eher nicht. Hier stehen sie als Symbol des Bösen, als Mensch und Tier verschlingende Unwesen. Drachen als nimmermüde, Angst einflößende, schier unüberwindliche Kreaturen bewachen in Sagen Schätze, etwa das von Jason begehrte Goldene Vlies oder das Gold der Nibelungen. Wer Drachen tötet, Erzengel Michael, Heiliger Georg, wird in Darstellungen christlicher Kunst gefeiert, hat heidnische Elemente bekämpft. In China sind jene Fantasiegestalten dagegen Symbol des Guten und Edlen, stehen als Form des männlichen Prinzips für Macht, Stärke, Fruchtbarkeit und Weisheit. Nicht von ungefähr residierte der Kaiser auf einem Drachenthron; Bauern sahen im Drachen den Herrscher der Wasser und des Ernte bringenden Regens. Seit rund 5000 Jahren kennt man im Reich der Mitte Abbildungen von Drachen, ob als Fisch-, Vogel-, Schildkröten- oder, heute gängigste Praxis, Schlangendrachen. Als himmlischer Bote kann ...


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