Platte Kritik ist auch nicht besser
Humor als Lebenshilfe – neue Comedy-Serie »Wir müssen reden!« auf Sat.1
Cordula Stratmann und Annette Frier sind Exotinnen der Comedyszene: witzig und weiblich. In »Wir müssen reden«! improvisieren sie auf Sat.1 jetzt gemeinsam. Vergangenen Freitag wurde die erste Folge der neuen Serie ausgestrahlt. Gegenüber Jan Freitag verteidigen die beiden die Comedy gegen die Kritik der Feuilletons.
Gibt es Humorbiografien, die unvermeidbar in die Comedy führen?
Stratmann: Um Gottes Willen, nein!
Frier: Jedenfalls keine furchtbare Kindheit. Schauspieler kommen in der Regel ohnehin aus der Tragödie und wundern sich, wenn sie irgendwann im leichten Fach landen. Auch ich bin im Herzen, was ich gelernt hab: Tragödin. Aber weil ich mir die Komödie ausgesucht habe, kann ich den Wechsel als Privileg empfinden. Vielen Kollegen fehlt da die Selbstironie.
Stratmann: Ohne die Tragödin in sich wird man keine Komödiantin. Umgekehrt ist möglich, aber ohne die Dramatik des Moments zu erfühlen, kann man ihm keinen Humor abringen.
Was ist denn überhaupt Humor?
Stratmann: Mich macht es glücklicher, wenn ich durchgängig frohe Gesichter sehe, als solche, die sich zwischen ein paar lauten Lachern langweilen. Humor hat nichts mit Leichtigkeit zu tun. Viele Härten des Lebens lassen sich überhaupt erst aushalten, wenn sie sich die Komik nicht verbieten.
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