Janukowitsch späht zum Horizont
Präsident der Ukraine in Berlin: Perspektive des EU-Beitritts muss »aufscheinen«
Ein halbes Jahr nach seinem Sieg bei den ukrainischen Präsidentschaftswahlen besuchte Viktor Janukowitsch am Montag erstmals in seinem neuen Amt die deutsche Hauptstadt. Zwar hatte er bereits der EU in Brüssel seine Aufwartung gemacht, doch in Berlin warteten einige noch auf ein »proeuropäisches Signal« des als »prorussisch« bezeichneten Präsidenten.
Vor dreieinhalb Jahren erzählte Viktor Janukowitsch – damals Regierungschef der Ukraine – in Berlin eine Episode: Vor seiner ersten Ernennung zum Ministerpräsidenten im Jahre 2002 habe ihn der damalige Präsident Leonid Kutschma angerufen und gefragt, womit er sich gerade beschäftige. Worauf er – Janukowitsch – geantwortet habe, er lerne Ukrainisch und habe daran viel Spaß. Der heute 60-Jährige aus dem ostukrainischen Gebiet Donezk hatte bis dahin, wie viele seiner Landsleute, nur Russisch gesprochen.
Am Montagabend hielt Janukowitsch, seit 25. Februar Präsident seines Landes, im Berliner Hotel »Adlon« erneut einen Vortrag – natürlich in Ukrainisch. Mindestens einmal allerdings fehlte ihm das passende ukrainische Wort, er musste es sich zurufen lassen. Fast schien er dankbar, als ihm später eine Frage auf Russisch gestellt wurde, die er ebenso beantworten konnte.
Wird der Name Janukowitsch hierzulande etwa de...
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