Das Dresdner Datendebakel

  • Hendrik Lasch
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Das Sprichwort ist deutlich: Nur was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen. Es stammt aber aus prä-digitaler Zeit, anders als die Geschäftsordnung des Sächsischen Landtags. Dessen 132 Abgeordnete erhalten demnach jede Drucksache auf Papier und als Datei – es sei denn, sie wünschen Akten ausschließlich auf elektronischem Wege.

Was aber, wenn es auf diesem zu Informationslücken kommt, weil die Datei lückenhaft ist? So geschehen ausgerechnet beim Etat 2011/12, dem wichtigsten Gesetz des Jahres. 13 Abgeordnete ließen sich diesen nur auf CD-ROM aushändigen, was angesichts der zehn Kilo, die das 5700 Seiten dicke Zahlenwerk wiegt, eine sehr rückenschonende Maßnahme ist. Vor allem technikaffine Politiker wie Klaus Tischendorf, der seine Post bereits mit einem Blackberry abrief, als andere Abgeordnete bei der Bezeichnung noch an Waldfrüchte dachten, zogen die 16 Gramm leichte Scheibe vor.

Dort indes erhalten si...


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