Drei Anschläge in Lahore
Pakistan: Mindestens 38 Todesopfer bei Selbstmordattentaten
Lahore (AFP/dpa/ND). Bei drei Selbstmordanschlägen in der ostpakistanischen Stadt Lahore sind mindestens 38 Menschen getötet worden. Etwa 300 weitere wurden nach Angaben der Behörden verletzt. Die Attentäter sprengten sich demnach inmitten von gläubigen Schiiten, die an einer Prozession teilgenommen hatten.
Ein Vertreter der Stadtverwaltung in Lahore bestätigte, dass es sich bei den Explosionen um Selbstmordanschläge handelte. »Wir haben die Leichen von allen drei Attentätern gefunden«, sagte Sajjad Bhutta der Nachrichtenagentur AFP. Ein Augenzeuge berichtete, dass die »ohrenbetäubenden« Explosionen kurz nach dem Ende der Prozession in kurzen Abständen erfolgten. Ein AFP-Reporter berichtete, dass auf den Straßen Verletzte um Hilfe riefen, Rettungswagen brachten die Verwundeten in Krankenhäuser. Pakistans Regierungschef Yousuf Raza Gilani verurteilte die Anschläge als »feigen terroristischen Akt«. Die Schuldigen, die mit dem Leben Unschuldiger spielten, würden dem Gesetz des Landes nicht entkommen, sagte der Premierminister in der Hauptstadt Islamabad.
Die Gläubigen hatten sich bei der Prozession versammelt, um des Imams Ali zu gedenken, der im schiitischen Islam als Schwiegersohn und Vetter des Propheten Mohammed als dessen rechtmäßiger Nachfolger gilt. In Pakistan gehört nur eine Minderheit von 20 Prozent der Bevölkerung der schiitischen Glaubensrichtung an, die Mehrheit sind Sunniten.
Seit mehr als drei Jahren wird das Land von einer Welle blutiger Anschläge erschüttert. In den vergangenen Monaten wurde dabei immer wieder Lahore, die zweitgrößte Stadt Pakistans, ins Visier genommen. Im Juli wurden durch einen doppelten Selbstmordanschlag 43 Menschen getötet.
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