Jagd auf Migranten in Mexiko

Padre Vázquez: Tragödie wird kaum registriert

Heyman Vázquez Medina ist Pfarrer in Arriaga. Seit neun Jahren predigt er in der Provinzstadt im mexikanischen Bundesstaat Chiapas Toleranz für die Migranten, die aus Mittelamerika in Richtung USA ziehen. Doch die mahnenden Worte des 50-jährigen Geistlichen kommen nicht immer an.

ND: Padre Heyman Vázquez, vor zwei Wochen sind die Leichen von 72 Migranten, die Mexiko auf dem Weg in die USA passierten, gefunden worden. Ist Gewalt gegenüber Migranten in Mexiko die Ausnahme oder die Regel?
Padre Heyman Vázquez: In den letzten Jahren hat sie stetig zugenommen. Migranten leben gefährlich in Mexiko, weil Kriminelle es auf ihr Reisegeld abgesehen haben, organisierte Banden sie entführen, um die Familien in ihren Heimatländern zu erpressen oder Drogenkartelle sie zwingen, als Kuriere zu arbeiten. Die Palette der Gefahren, denen Migranten in Mexiko ausgesetzt sind, ist vielfältig. An der Südgrenze von Mexiko wird seit einigen Jahren regelrecht Jagd auf Migranten gemacht. Hier im Migrantenheim »Heim der Barmherzigkeit« von Arriaga kommen immer wieder Männer an, die brutal zusammengeschlagen und ausgeplündert wurden; Frauen, d...


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