Dies war nur ein Warnschuss

Hohe und schwankende Weizenpreise sind ein Vorgeschmack auf kommende Zeiten des Mangels

  • Christian Mihatsch
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die weltweite Nahrungsmittelproduktion kann mit der Nachfrage kaum noch mithalten. Gleichzeitig nimmt wegen des Klimawandels die Häufigkeit von Extremwetterereignissen zu. Dies führt zu höheren Preisen für Nahrungsmittel und zu größeren Preisschwankungen.

Die Fundamentaldaten deuten einen kommenden Mangel an: Die Nahrungsmittelproduktion muss in den nächsten 40 Jahren um die Hälfte erhöht werden, um mit der wachsenden Weltbevölkerung und dem zunehmenden Fleischkonsum in den Schwellenländern mitzuhalten. Die OECD prognostiziert denn auch, dass die Weizenpreise in den nächsten zehn Jahren inflationsbereinigt um 15 bis 40 Prozent steigen werden. Kurz, die Preise müssen steigen, damit das Angebot mit der Nachfrage mithalten kann.

Die Aufregung um die Spekulanten verdeckt noch eine ganz andere, reale Gefahr: Was wenn die Hitzewelle nicht Moskau, sondern Chicago oder Peking getroffen hätte? Zur Erinnerung: Russland hat dieses Jahr unter einer zweimonatigen Dürre gelitten. Dabei waren die Temperaturen im Juli um 14 Grad höher als im langjährigen Durchschnitt. Eine derartige Hitzewelle würde auch andernorts zu enormen Ernteausfällen führen, erklärt der...


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