»… was eigentlich kein Geheimnis sein dürfte …«
Erich Hackls Chronik der Familie Salzmann umfasst die Geschichte des 20. Jahrhunderts
Das Fortbestehen nationalsozialistischen Denkens, Antisemitismus gegen Nichtjuden, vor allem aber Widerstand gegen politische Gewaltherrschaft – darum geht es im zehnten Buch von Erich Hackl mit dem schlichten Titel »Familie Salzmann«. Im Jahr 1994 wird der 24-jährige Hanno Salzmann von seinen Arbeitskollegen bei einer Grazer Krankenkasse als Jude verspottet, von seinen Vorgesetzten gemobbt und schließlich wegen ungebührlichen Verhaltens entlassen. Das Absurde dabei: Salzmann ist nicht jüdischer Abstammung, doch hatte er den Fehler begangen, einem Freund anzuvertrauen, dass seine Großmutter im Konzentrationslager umgekommen war.
Ausgehend von diesem Vorfall, der bis in die höchsten Ränge der österreichischen Lokal- und Bundespolitik getragen wurde, aber überall auf taube Ohren stieß, errichtet Erich Hackl einen Erzählbogen, der das ganze 20. Jahrhundert umfasst. Gestützt auf zahlreiche Dokumente und die Erzählungen von Hannos Vat...
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