Kein B-Team

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Man musste kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass das US-Team für die Vergabe der Goldmedaille bei der Basketball-WM in der Türkei als einer der Favoriten gelten würde. Mit welch spielerischer Klasse sie diese dann holten, verdient allerdings schon eine besondere Würdigung. Immerhin war die Mannschaft, die am Bosporus in den Wettstreit der Hünen dieser Welt geschickt wurde, ohne berühmte Namen angereist. Kein Kobe Bryant, kein Dwight Howard, kein LeBron James – kein einziger Spieler aus jenem Team also, das vor zwei Jahren bei den Olympischen Spielen von Peking in einem hochklassigen Finale die Spanier mit 118:107 besiegt hatte, stand am Sonntagabend in Istanbul im Finale gegen die Türkei im Kader.

Deshalb haftete ihnen bereits vor dem WM-Start das böse Etikett des B-Teams an. Von einer Ersatztruppe aber konnte nicht die Rede sein. Ob Dreipunkttreffer in Serie durch Kevin Durant oder krachende Dunkings durch Sprungwunder Andre Iguodala – die US-Amerikaner spielten zum Teil wie aus einem Guss, was man in den vergangenen Jahren nicht immer von ihren Mannschaften behaupten konnte.

Durch den WM-Sieg sind die USA für Olympia 2012 in London qualifiziert. Dort dürfte wieder ein A-Team antreten. Schließlich bietet Olympia eine ungleich größere Bühne, auf der die NBA ihre Topstars präsentieren will. Aber mal abwarten: Gut möglich, dass dort der ein oder andere des »B-Teams« von Istanbul plötzlich erstklassig wird. Christian Heinig

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