»Keine Gefahr einer Spaltung«

Der Politologe Oskar Niedermayer über Konservative in der CDU

Oskar Niedermayer ist Professor am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin. Seine Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte sind Parteien, rechtsextremistische Parteien, Wahlen, politische Soziologie und das politische System Deutschlands. Über die Lage der CDU und die Frage, ob sich der wertkonservative Flügel abspalten könnte, sprach mit ihm Jörg Meyer.

ND: Herr Niedermayer, haben die Konservativen in der CDU noch eine Heimat?
Niedermayer: Sehr viele Leute, die sich selbst als konservativ sehen, sind wohl der Meinung, dass sie keine Heimat mehr haben. Obwohl ich nicht bestreiten will, dass es in der CDU noch eine Menge Konservativer gibt.

Von was für einer Wählergruppe sprechen wir da? Wer sind diese Konservativen?
Das größte Problem bei der ganzen Debatte über die Frage einer bürgerlich-konservativen Wählergruppe – wir reden nicht von Rechtsextremen – ist die Tatsache, dass die Wahlforschung nicht exakt sagen kann, wie groß diese Gruppe ist. Diese Gruppe lässt sich nicht eindeutig sozialstrukturell abgrenzen, wie beispielsweise die Katholiken oder die Arbeiter, sondern nur durch ein bestimmtes Wertesystem. Und dazu gibt es noch kein breit akzeptiertes empirisches Instrument, um sagen zu können, so und so groß ist diese Gruppe.

Verbirgt sich darin für die CDU eine konkrete...




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