Krieger des Wortes

Die Hamburger Revolutions-Punkband »Slime« kehrt zum 30. Jubiläum auf die Bühne zurück

  • Velten Schäfer
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Oft hart an der Grenze, doch stets eine Ikone: Die 1980 mit Autonomen-Kampfliedern bekanntgewordene Hamburger Punkband war auch innerhalb der linken Szene oft umstritten. So ist es bis heute.

Die Ur-Punkband – 2010 in Hamburg ...
Die Ur-Punkband – 2010 in Hamburg ...

Eines ist der Punkband »Slime«, die diesen Herbst ihr 30. Jubiläum mit einer Zweidrittel-Wiedervereinigung und mehreren Konzerten begeht, ohnehin seit einigen Jahren sicher: Die Hamburger sind die bisher wohl einzige deutsche Musikgruppe mit eigenem Verfassungsgerichtsspruch. Etliche Seiten stark sind die Gedanken, die sich die höchsten Richter 2005 über das Slime-Stück »Deutschland« aus dem Jahr 1980 machen mussten – und erstaunlich literarisch.

Die Richter fühlten sich nämlich von dem Dreiminutensong mit dem viel inkriminierten Refrain »Deutschland muss sterben, damit wir leben können« an Heinrich Heine erinnert: »Ein Fluch dem falschen Vaterlande / Wo nur gedeihen Schmach und Schande« hatte der in seinem Lied von den schlesischen Webern schon 1844 gereimt.

Und tatsächlich kommt der Punk-Song (Text siehe Kasten) dem Klassiker stilistisch nahe. Auch bei Heine gibt es dieses dreifache »wo« – und die abschließende Kampfansag...


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