- Kommentare
- kommentiert
Jung, links, lebenslustig
Mit wissenschaftlichen Studien wie der von Shell seit Jahrzehnten in Auftrag gegebenen ist es so eine Sache – vor allem, wenn man versucht, seine Schlüsse daraus zu ziehen. Man erfährt, dass die Menschen in diesem Land mit zunehmendem Alter immer weniger »die guten Dinge des Lebens in vollen Zügen zu genießen« wissen. Der Lebensgenuss wird mehr und mehr dem Leistungs- und Erfolgsstreben untergeordnet, was bereits im zarten Alter seinen Anfang nimmt. Allein die Zwölf- bis 14-Jährigen setzen »eine deutliche Priorität beim Lebensgenuss«, während bei den wenig Älteren die Leistungsorientierung bereits »sprunghaft« ansteigt, um dann unaufhörlich an Bedeutung zu gewinnen.
»In ihrer politischen Ausrichtung ordnet sich die Mehrheit der Jugendlichen weiterhin links von der Mitte ein«, lautet eine weitere Erkenntnis. Zwar befremdet das gleichzeitige hohe Vertrauen in Polizei und Bundeswehr. Doch ist man geneigt, Hoffnung daraus zu schöpfen, dass die Zahl der politisch interessierten Teenager, die das Leben genießen wollen und sich mehrheitlich links verorten, gewachsen ist. Wäre da nicht die quälende Frage, wer den jungen Leuten das Linkssein austreibt, wo man sich doch bestens vorstellen kann, dass es die Lebenserfahrung ist, die ihnen den Lebensgenuss nimmt.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.