Bezirkshaushalt frei

Friedrichshain-Kreuzberg entscheidet wieder selbst

  • Lesedauer: 2 Min.

(ND). Als Wiederherstellung der »haushaltspolitischen Autonomie« des Bezirkes Friedrichshain-Kreuzberg begrüßte dessen Finanzstadtrat Jan Stöß, dass der Doppelhaushalt 2010/2011 vom Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses freigegeben wurde und damit die über den Bezirk verhängte vorläufige Haushaltswirtschaft aufgehoben ist. Nun könne der Bezirk »selber wieder Entscheidungen treffen und Schwerpunkte setzen«. Das Ziel bestehe in einem ausgeglichenen Jahresergebnis in 2010 und 2011.

Die Verabschiedung des Haushaltes hatte sich verzögert, nachdem die Bezirksverordnetenversammlung den Beschluss des Haushalts im Februar 2010 und in den Folgemonaten zunächst verweigert hatte, bis es am 30. Juni 2010 doch noch zu einer mehrheitlichen Zustimmung kam, erinnerte der Bezirksstadtrat in einer Mitteilung. Das Bezirksamt habe sich um eine zügige Mitzeichnung durch die Senatsverwaltung für Finanzen und die Freigabe im Hauptausschuss bemüht, was nunmehr gelungen sei.

Während der »haushaltslosen« Zeit der vorläufigen Haushaltswirtschaft konnten freie Stellen im Bezirksamt ohne Ausnahmegenehmigung des Landes nicht besetzt und Zuwendungen an Vereine und Projekte nicht ausgereicht werden. Hiervon wurde insbesondere der Kultur- und Sportbereich in Mitleidenschaft gezogen. Dringend nötige Investitionen mussten aufgeschoben werden. Mangels Personal kam es in vielen Bereichen zu ungesteuerten Angebotseinschränkungen und damit zu defizitären Entwicklungen im Rahmen der Kosten- und Leistungsrechnung.

Der Finanzstadtrat mahnte vor dem Haushaltsausschuss, dass auch weiterhin angesichts knapper Kassenlage nur unbedingt notwenige Ausgaben getätigt werden dürften, um nicht den Weg zum Schuldnerbezirk einzuschlagen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.