Thema: Leitlinien der katholischen Kirche gegen sexuellen Missbrauch

Es debattieren: Andrea Fischer, Jahrgang 1960, von 1994 bis 2002 für Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag und Prof. Dr. Uta Ranke-Heinemann, Jahrgang 1927, die erste Frau der Welt, die eine Professur für katholische Theologie erhielt (1970) und die erste Frau der Welt, die sie wieder verlor (1987) und Dr. Hans Langendörfer, Jahrgang 1951, Jesuit und Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz (DBK).

Wird der Missbrauchskandal in der katholischen Kirche gründlich aufgearbeitet – oder bleibt man auf halber Strecke stehen?
Wird der Missbrauchskandal in der katholischen Kirche gründlich aufgearbeitet – oder bleibt man auf halber Strecke stehen?
In deutlicher Sprache Von Andrea Fischer

Na also, geht doch. Die katholische Kirche hat ihre Leitlinien für den Umgang der Menschen in ihrem Verantwortungsbereich so überarbeitet, dass die Aufklärung und später dann die Verfolgung von Übergriffen konsequent rechtsstaatlich betrieben werden müssen. Zusätzlich kann ein kirchliches Verfahren eingeleitet werden, nicht aber als Ersatz für Ermittlungen der Staatsanwaltschaft.

Der Grund für diese eindeutigen Bestimmungen ist bitter. Nach 30 Jahren haben Opfer endlich gesprochen und damit auch weitere ermutigt, endlich darüber zu reden. Die Untersuchung dieser Anklagen hat ergeben, dass damals verantwortliche Kirchenvertreter, so sie denn überhaupt davon wussten, nichts unternommen haben, die Vorfälle aufzuklären und einer rechtlichen Verfolgung zuzuführen. Noch schlimmer, sie haben nicht darauf geachtet, dass die Täter nicht wieder in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen eingesetzt wurde...




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