Anti-AKW-Protest flutete das Regierungsviertel

  • Jürgen Reents
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Gut 100 000 Menschen demonstrierten am Samstag in Berlin gegen die schwarz-gelbe Atompolitik. Das Regierungsviertel wurde vom Anti-AKW-Protest regelrecht geflutet.

Ein bunter Blick zum Bundeskanzleramt bot sich den Gästen im Hauptbahnhof-Café am Samstag.
Ein bunter Blick zum Bundeskanzleramt bot sich den Gästen im Hauptbahnhof-Café am Samstag.

Sie wollten so viele werden, dass ihre Demonstration rund um das Reichstagsgelände reicht, hatten die Veranstalter angekündigt. Mit Hunderttausend Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurden die Erwartungen übertroffen: Das gesamte Areal zwischen Hauptbahnhof, Reichstag und Bundeskanzleramt mit den dazwischen liegenden Straßen und Freiflächen war ein einziges Meer von Demonstranten und Anti-AKW-Sonnen.

Gesät hat diesen Protest die schwarz-gelbe Bundesregierung, deren Chefin Angela Merkel Anfang September auf einem »Atomgipfel« eine Verlängerung der AKW-Laufzeiten um bis zu 14 Jahren vereinbarte. Damit hebelte sie den unter Rot-Grün verhandelten »Atom-Kompromiss« aus. Solche Absicht hatten Union und FDP bereits in ihrem Wahlkampf angekündigt. Drei Wochen vor der letzten Bundestagswahl, am 5. September 2009, waren deshalb und wegen der unklar gehaltenen Pläne um das Atommülllager Gorleben bereits 50 000 Demonstranten nach Berlin aufgebrochen....


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