Das Armenhaus im Herzen Beiruts

Palästinensische Flüchtlingslager zwischen Hoffnung und Skepsis

  • Karin Leukefeld, Beirut
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Palästinensische Flüchtlinge dürfen auf Beschluss des libanesischen Parlaments seit kurzem legal in Libanon arbeiten; eine Entscheidung, die sie sehr begrüßt haben. Doch ob und wie das Gesetz ihre Lage tatsächlich verbessert, ist noch nicht ausgemacht.

Nawal al-Ali (links) und Bouthaina Saad – aufgewachsen in Schatila.
Nawal al-Ali (links) und Bouthaina Saad – aufgewachsen in Schatila.
Auf dem Markt im Flüchtlingslager Sabra in Südbeirut ist kaum ein Durchkommen. Verkäufer preisen ihre Waren an, Hunderte von Menschen strömen hin und her. Manche laufen die Straße auf und ab, ins Gespräch vertieft, Kinder bieten ihre Kraft als Lastenträger an.

Doch niemand hier verdient genug, um den Lebensunterhalt zu bestreiten, sagt Nawal al-Ali, die bei der Hilfsorganisation Najdeh die Kampagne für die Rechte der palästinensischen Flüchtlinge leitet. Sie wurde im Flüchtlingslager Schatila geboren und überlebte 1982 das Massaker, das christliche Milizen in den dicht beieinander liegenden Lagern Sabra und Schatila verübten. Um die Lager war die israelische Armee postiert, die tags zuvor in Beirut einmarschiert war. Außer den Mördern wurde jedem der Zutritt verweigert, verantwortlich dafür war damals der Verteidigungsminister und spätere Ministerpräsident Ariel Scharon. Nahe der Marktstände in Sabra erinnert hinter einer Mauer ein kle...


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