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Roehlers »Jud Süß – Film ohne Gewissen« im Kino: Die gute Absicht macht's nur schlimmer
Meine Unlust, mich über Harlan und Roehler zu äußern, ist groß. Erstens kenne ich Harlans »Jud Süß« nur in Ausschnitten, der Film ist verboten, dafür mag es unmittelbar nach dem Krieg Gründe gegeben haben, heute jedoch empfinde ich das als Bevormundung. Denn niemand glaubt doch, dass das Verbot eines Films diesen aus der Welt bringt, seine antisemitische Botschaft entschärft. Im Gegenteil, die Mystifizierung wächst.
Ich vermute, dieser Film Harlans ist in seiner ganzen Machart genauso bieder wie seine anderen Filme »Die goldene Stadt«, »Opfergang« oder »Kolberg«. Lauter Gefühlskitsch in kleinbürgerlichen Szenarien. Harlan war kein filmischer Avantgardist wie Fritz Lang oder Leni Riefenstahl, die die Filmkunst durch eine neue Perspektive oder durch mutige Schnitt-Techniken revolutioniert haben, er war eine Spezialist für das Kunstgewerbe, für die falschen Gefühle kleiner Leute. Lang emigriert, und der Riefenstahl gelingt im Dienste der ...
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