Unterlassene Hilfeleistung

In Schleswig-Holstein bekommen Frauenhäuser künftig viel weniger Geld, zwei sollen schließen

  • Dieter Hanisch, Kiel
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Im Zuge der geplanten Etatkürzungen durch die CDU/FDP-Landesregierung in Schleswig-Holstein soll auch bei Frauenhäusern und diversen Frauenberatungsstellen gestrichen werden. Zwei Einrichtungen müssen sogar ihre Arbeit einstellen. Mit gravierenden Folgen: Die Wege für Hilfe suchende Frauen werden in einigen Regionen des Landes deutlich weiter.

In Schleswig-Holstein werden in den kommenden Jahren wohl zahlreiche Frauenhausplätze für von Gewalt bedrohte Mütter und ihre Kinder wegfallen, Beratungsangebote vor Ort werden ausgedünnt. Ab 2012 will die Landesregierung in diesem Bereich 563 000 Euro an Ausgaben sparen.

Zuständig für Gleichstellungsbelange ist in Schleswig-Holstein der parteilose Justizminister Emil Schmalfuß, der für seine liberale Flüchtlings- und progressivere Atomaufsichtspolitik zuletzt so gelobt wurde. Nun sollte Schmalfuß in nächster Zeit einen großen Bogen um alle Fraueneinrichtungen machen, denn dort ist man gar nicht gut auf ihn zu sprechen. Birgit Pfennig aus Elmshorn, Sprecherin der 14 autonomen Frauenhäuser zwischen Nord- und Ostsee, bringt ihren Zorn mit einem Satz auf den Punkt: »Wer Frauenhäuser schließt, begeht unterlassene Hilfeleistung.« Für Frauen werde sich demnach die Gefahr erhöhen, unter Umständen in eine lebensbedrohliche Situation zu kommen,...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -