Spanien sucht nach einem Atommülllager

Entscheidung noch unsicher / Umweltschützer warnen vor den Folgen für das betroffene Gebiet

  • Ralf Streck, Madrid
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Spanien benötigt rasch ein Zwischenlager für seinen Atommüll. Ab 2011 muss es den bisher nach Frankreich zur Wiederaufbereitung verbrachten Abfall selbst einlagern. Als Kandidat für das Zwischenlager wird derzeit das Dörfchen Zarra genannt.

In Zarra, wenige Kilometer entfernt vom Atomkraftwerk Cofrentes, soll ein zentrales Atommüllzwischenlager errichtet werden. Nach Angaben des spanischen Industrieministeriums sei eine Vorentscheidung für das kleine Dorf in der Region Valencia gefallen. Im »Almacén Temporal Centralizado« (ATC) soll Atommüll 60 Jahre lang eingelagert werden.

Ursprünglich sollte das ATC schon 2010 in Betrieb gehen, doch eine rechtzeitige Ausschreibung war zunächst gescheitert. Es gab kaum Bewerber und der heftige Widerstand der Bürger derjenigen Gemeinden, die mit dem Projekt liebäugelten, ließ die Bürgermeister schnell zum Rückzug blasen. Die schwere Wirtschaftskrise nutzend, wurde in diesem Frühjahr eine neue Ausschreibung gestartet. Von den bis zu 600 Jobs, die entstehen sollen, und den sechs Millionen Euro Direktzahlung ließen sich 14 Gemeinden ködern. Vor allem Regionen mit besonders hoher Arbeitslosigkeit hoffen auf eine wirtschaftliche Belebung.

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