Werbung

Stuttgart 21 - Fortsetzung der Gespräche ist fraglich

Bahnchef Grube lehnt Baustopp kategorisch ab

  • Lesedauer: 2 Min.
Stuttgart (dpa) - Der gerade begonnene Dialog zwischen Gegnern und Befürwortern des Bahnprojekts Stuttgart 21 hängt schon wieder am seidenen Faden: Zwar kündigte der Initiator des ersten Treffens, Stadtdekan Michael Brock, am Freitag in Stuttgart an, es könne weitere Treffen auf Expertenebene geben. Die Gegner erwarten dafür jedoch bis in einer Woche ein Signal von der Bahn. "Man muss das ja nicht Baustopp nennen, sondern Innehalten oder so", sagte Grünen- Verkehrsexperte Werner Wölfe. Auch die Veröffentlichung eines detaillierten Bauzeitenplans könne so ein Zeichen sein. Bahn-Vorstand Volker Kefer kündigte an, dies zu prüfen, fragte aber auch: "Wofür soll das dienen?".

Baden-Württembergs Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) und Bahnchef Rüdiger Grube lehnten fast zeitgleich bei der Präsentation der beiden neuen Projektsprecher einen Baustopp bei Stuttgart 21 kategorisch ab. "Meine Hand ist ausgestreckt bei der Ausgestaltung des Projekts", sagte Mappus. "Aber einen Baustopp wird es nicht geben."

Wie festgefahren die Angelegenheit ist, zeigte sich bei der Sondierung an der Frage, ob das geplante Dialogforum überhaupt ergebnisoffen geführt werden könne. Unmöglich, betonte Oberbürgermeister Wolfgang Schuster (CDU): "Das hieße ja, dass am Ende auch ein anderes Projekt verwirklicht werden könnte. Das geht aber nicht. Die Bahn hat Baurecht und die Bahn baut." Auch Kefer betonte, dass nicht mal ein vorübergehender Baustopp für die Bahn denkbar ist: "Ein Moratorium kommt für uns nicht infrage."

Gangolf Stocker, Chef der Bürgerinitiative "Leben in Stuttgart - Kein Stuttgart 21", gibt der Fortsetzung der Gespräche kaum Chancen: "Da läuft nichts mehr", sagte er nach der Sondierung. Jede Fortsetzung, jedes Dialogforum, müsse natürlich ergebnisoffen sein.
Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.