Unbequeme »Madgermans«
Mosambik: Ex-Gastarbeiter kämpfen noch immer um ihre DDR-Löhne
In der DDR haben sie jahrelang geschuftet, ihren vollen Lohn bekamen sie jedoch nie. Die mosambikanischen Vertragsarbeiter kämpfen seit 20 Jahren erfolglos um ihr Geld.
Eine Handvoll abgegriffener Fotos ist alles, was Anacleto Amade von seinen zwei Jahren in der DDR geblieben ist. Der Mosambikaner kam in den 1980er Jahren im Rahmen eines Staatsvertrags zwischen den damaligen kommunistischen Verbündeten. Wie er arbeiteten in dieser Zeit rund 16 000 Arbeiter aus Mosambik auf Baustellen, in Stahlwerken und Textilfabriken der DDR. Als sie nach der Wende zurückgeschickt wurden, begann ihr Kampf um ausstehende Löhne. 20 Jahre später, streiten sie noch immer um ihr Geld.
Die Erinnerungen an Spaziergänge durch die verschneiten Straßen von Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) sind noch immer eine starke Erinnerung für Amade. »Wenn ich diese Bilder sehe, lösen sie enorme Emotionen aus«, sagt der 41-Jährige. Wie die meisten Mosambikaner, die in DDR-Fabriken arbeiteten, erhielt er nie den vollen Lohn. Nur 40 Prozent wurden ihm ausgezahlt. Der Rest wurde an die Regierung in Maputo überwiesen – zur Anlage und Aus...
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