Vögel, Tod, Licht

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.
Michael Krüger: Für Claudio Magris

Wir haben ein paar Jahrzehnte Zeit,
um den Glanz der Dinge zu sehen,
und manche von uns haben den Ehrgeiz,
ihn noch zu vermehren: für sie
ist der Kiesel mehr als ein Stein
im Munde des Philosophen,

und der Nebel, der den Paß verstopft
zwischen Süden und Norden, mehr
als das graue Echo einer langen Nacht.

Es geht nicht ganz ohne Gott,
auch wenn er sich nie wieder zeigen wird,
um für den Glanz auf den Dingen
Erbarmen zu fordern wie für Kinder.

Das Gedicht ist kein Atlas, der ein Himmelsgewölbe zu tragen hat. Unter diesem Aspekt ist das Gedicht ein entlastetes Wesen. Trotzdem, wie ein Jedes, träumt auch das Gedicht den Traum des im Fallen hin- und her getriebenen Laubblatts: beim sanften Landen auf der Erde eine Explosion auszulösen. Auch Gedichte fallen, sie fallen uns, leicht und einzeln, ins Leben hinein, und wer Gedichte liest, immer wieder, der entwickelt eine Abneigung gegen das Ausufernde und wi...















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