Lokaltermin am Tatort
In Glückstadt wurden jahrelang Heimkinder misshandelt. Nun informiert dort eine Ausstellung
Vor drei Jahren ist ein dunkles Kapitel der Stadtgeschichte von Glückstadt (Schleswig-Holstein) durch ehemalige Heimkinder bekannt gemacht worden. Dabei ging es um systematische Misshandlungen im Landesfürsorgeheim. Jetzt hat das Thema Einzug ins Detlefsen-Museum der Elbstadt gefunden.
In Glückstadt wird bis zum 31. Oktober die Ausstellung »Für.Sor- ge.Erziehung« zur Geschichte und zu den Missständen im früheren Glückstädter Landesfürsorgeheim zu sehen sein. Die vom Sozialministerium Schleswig-Holsteins initiierte Wanderausstellung, die im Mai erstmals im Kieler Landtag präsentiert wurde, hat damit den Tatort von systematisch erfolgten Unrechtshandlungen erreicht – was bereits beim Eröffnungstermin am Sonntag für emotionalen Sprengstoff sorgte.
Misshandlungen, Missbrauch, Zwangsarbeit und Isolationsarrest für unangepasste, aufbegehrende und verhaltensauffällige Jugendliche von 1951 bis zur Schließung Ende 1974 – all das fällt in eine Zeit, die Erziehungswissenschaftler heute als Ära der Schwarzen Pädagogik bezeichnen. Professor Christian Schrapper aus Koblenz, der die unsäglichen Geschehnisse untersucht hat, sparte die historische Kontinuität von Korrektionsanstalt, Arbeitslager während der NS-Zeit bis hi...
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