Worthunger wider Todesangst
Das Literaturhaus Berlin zeigt »Herta Müller. Der kalte Schmuck des Lebens«
Der Film mit der Tischrede Herta Müllers bei der Verleihung des Nobelpreises empfängt den Besucher im Foyer des Literaturhauses Berlin. Da ist sie, schlicht schwarz gewandet und mit dunklem Haar, die Berühmte, die zu kritisieren nun zu Recht niemand mehr wagen würde. Die auf mehrere Räume verteilte Ausstellung zeigt, dass ihr Leben alles andere als friedvoll verlief. Ruhm mag ihr in frühen Jahren nicht einmal in den Sinn gekommen sein.
Gedrängt wie isolierte Inseln stehen im ersten Stock die Stationen des Werdens, erinnern an Müllers Wort von der »Kiste«, als die sie die Existenz in ihrem Heimatort empfand. Jenes Nitzkydorf liegt im einstigen Banat, einem Flecken zwischen Ungarn, Rumänien und Jugoslawien, der vor weit über 200 Jahren mit deutschen Kolonisten besiedelt wurde, die nie beliebt waren. Und die sich noch unbeliebter machten, als sie und mit ihnen Rumänien sich auf die Seite Nazi-Deutschlands schlugen. Der »Lohn« war Deportat...
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