Wachstum Ost weiter zurück
Wirtschaftsentwicklung in den Bundesländern unterscheidet sich stark
Wie der Arbeitskreis »Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder« mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Länder im ersten Halbjahr 2010 gegenüber dem entsprechenden Zeitraum des Vorjahres bundesweit um 3,1 Prozent. Insgesamt hat der wirtschaftliche Aufschwung damit auch in den Ländern und Regionen wieder deutlich an Fahrt gewonnen.
Maßgebend dafür war der erneute Exportboom mit plus 13,7 Prozent, der sich vor allem auf die industriell stark entwickelten Bundesländer konzentrierte und damit zugleich zum wichtigsten Wachstumsmotor wurde. Das zeigen vor allem die hohen Wachstumsraten dieser Bundesländer, darunter Baden-Württemberg mit 5,0 Prozent, das Saarland mit 4,9 Prozent, Rheinland-Pfalz mit 4,5 Prozent, sowie Thüringen mit 3,4 Prozent und Bayern mit 3,2 Prozent, die damit eindeutig an der Spitze liegen. Zu erwähnen ist allerdings, dass gerade diese Länder im Wirtschaftskrisenjahr 2009 auch die stärksten Wachstumseinbrüche, vor allem beim Export, zu verzeichnen hatten und somit ein gewisser Basiseffekt zu beachten ist. Die Inlandsnachfrage hat sich mit durchschnittlich 1,6 Prozent Zunahme dagegen nur relativ leicht erhöht.
Auch das Wachstum in den Regionen und einzelnen Bundesländern verlief sehr unterschiedlich: So lag die Entwicklung im ersten Halbjahr 2010 im früheren Bundesgebiet (ohne Berlin) mit einem Plus von 3,3 Prozent deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt, während die Neuen Bundesländer (inklusive Berlin) mit durchschnittlich 2,2 Prozent Wachstum weit dahinter zurück geblieben sind. Damit hat sich der Abstand zwischen Ost- und Westdeutschland und den einzelnen Bundesländern erneut vergrößert.
Moderat hingegen verlief die Entwicklung in den Stadtstaaten Berlin mit 2,1 Prozent, Bremen mit 2,6 Prozent und Hamburg mit 2,3 Prozent. Ähnliche Wachstumsraten erzielten auch die Flächenländer wie Brandenburg mit 2,8 Prozent, Niedersachsen mit 2,7 Prozent, Nordrhein-Westfalen mit 2,9 Prozent und Sachsen mit 2,3 Prozent. Sachsen-Anhalt erreichte dagegen nur 1,3 Prozent.
Die absoluten Schlusslichter beim Wachstum bildeten die nördlichen Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein mit einem Zuwachs gegenüber dem entsprechen Zeitraum des Vorjahres von jeweils 0,6 Prozent.
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