Europa unterm Banner des Protests
Zehntausende auf der Straße gegen unsozialen Sparwahn von Regierungen in der EU
Brüssel/Madrid (Agenturen/ND-Öfinger). Gegen Sozialabbau der Regierungen haben mehrere Zehntausend Gewerkschafter aus ganz Europa am Mittwoch in Brüssel protestiert. »Wir wollen, dass die Kosten der Wirtschaftskrise nicht von den arbeitenden Menschen, sondern von den Spekulanten und Banken getragen werden«, sagte der Generalsekretär des Europäischen Gewerkschaftsbundes, John Monks, bei einer Kundgebung unweit von Kommission und Ministerrat der EU. »Wir haben einen langen und schweren Winter vor uns. Dies ist der Anfang einer europäischen Kampagne der Gewerkschaften.«
Die Veranstalter sprachen von mehr als 100 000 Teilnehmern aus 24 Ländern. Die Polizei wollte diese Schätzung nicht bestätigen. »Die Banken machen wieder Profite und sollten für die Maßnahmen zur Bewältigung der Krise zahlen«, stellte Anne Demelenne vom belgischen sozialistischen Gewerkschaftsbund FGTB fest.
In Spanien machten die Gewerkschaften mit einem landesweiten Generalstreik gegen den Spar- und Reformkurs der Regierung mobil. Laut Gewerkschaftsangaben beteiligten sich 70 Prozent der Arbeitnehmer. In Deutschland wurde in rund 70 Städten in und vor Banken für eine gerechte Verteilung der Krisenlasten und die effektive Regulierung des Finanzsektors demonstriert. Ein Dutzend Demonstranten besetzte in Berlin eine Filiale der Deutschen Bank. Sie harrten eineinhalb Stunden in der Niederlassung am Kurfürstendamm aus und räumten sie dann friedlich. In Griechenland setzten die Lastwagenfahrer ihre Aktionen gegen die Liberalisierung des Transportwesens fort. Aus Protest gegen die Politik der irischen Regierung in der Bankenkrise blockierten Demonstranten mit einem Zementmischer den Eingang zum Parlament in Dublin.
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