Mastmittel im Bergfloh

Spaniens Toursieger Alberto Contador des Dopings überführt

In Australien findet derzeit die Rad-WM statt. Die Schlagzeilen bestimmt aber ein Daheimgebliebener. Alberto Contador, der Bergfloh und weltbeste Rundfahrer, wurde mit dem Kälbermastmittel Clenbuterol erwischt – während der Tour de France. Erst zwei Monate später gab der Weltverband UCI das Ergebnis bekannt. Contador machte auf einer Pressekonferenz im heimischen Pinto Verunreinigungen von Nahrungsmitteln verantwortlich. Ein Dopingfall mit offenen Fragen.

Manchmal geht es schnell. Am Mittwochabend war der ARD-Doping-Experte Hajo Seppelt noch in Aigle, um vom Weltradsportverband UCI Auskunft über einen möglichen Dopingfall Alberto Contador zu erbitten. »Es gibt keinen solchen Fall«, wurde er abgewiesen. Doch sein Nachhaken zeitigte Folgen. Noch in der Nacht zum Donnerstag gab die UCI bekannt: »Der spanische Radprofi Alberto Contador wurde in einer am zweiten Ruhetag der Tour de France am 21. Juli genommenen Urinprobe positiv auf Clenbuterol getestet.« Als Konsequenz wurde Contador gesperrt. Zehn Wochen nach dem Test, nur wenige Stunden nach dem Gespräch in Aigle. Zeit ist eine relative Größe.

Auch Messdaten sind relativ. Die UCI machte sich die Mühe, auf der Erklärung nicht nur die Konzentration des Steroids anzugeben – 50 Picogramm. Zum besseren Verständnis führte sie sogar die zehn Nullen nach dem Komma auf: welch eine Winzigkeit. Ein netter Versuch der Bagatellisierung.

Der Bioc...


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