Alle Vorzeichen sprechen für Dilma Rousseff

Präsidentschaftswahlen in Brasilien: Gesucht wird ein Nachfolger für den populären Lula / Die Wunschkandidatin des Amtsinhabers gilt als klare Favoritin

  • Gerhard Dilger, Porto Alegre
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Es wird noch einmal spannend vor der Präsidentschaftswahl in Brasilien. Zwar steuert die große Favoritin Dilma Rousseff von der linken Arbeiterpartei einem ungefährdeten Sieg entgegen. Aber nun ist es wieder denkbar, dass die 62-Jährige am Sonntag die absolute Mehrheit knapp verpasst und am 31. Oktober in die Stichwahl muss.

Lula hat seine Wahl längst getroffen: Dilma Rousseff, die Tochter eines bulgarischen Einwanderers, wurde schon vor Jahren vom scheidenden brasilianischen Präsidenten im Alleingang zur Wunschnachfolgerin gekürt. Es ist ein offenes Geheimnis, dass der charismatische ehemalige Gewerkschafter Luiz Inácio Lula da Silva 2014 wieder selbst antreten möchte – eine zweite Wiederwahl in Folge untersagt die Verfassung.

Dilma, wie sie in Brasilien jetzt fast nur noch genannt wird, profitiert nicht nur von Lulas Prestige und seiner Erfolgsbilanz, sondern auch von dem breiten Regierungsbündnis, das ihr Mentor in den letzten Jahren geschmiedet hat. Wichtigster Partner der PT ist die Zentrumspartei PMDB, die seit dem Ende der Diktatur 1985 noch an jeder Regierung beteiligt war und Schlüsselpositionen in Staatsapparat und Parlament besetzt.

Schon jetzt drängen deren wichtigsten Leute darauf, nach dem Sieg genauso viel Posten zu erhalten wie die PT...


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