Ein Neapolitaner in Oberhausen

Uraufführung von Hans Werner Henzes Musiktheaterstück »Gisela!« bei der RuhrTriennale in Gladbeck

  • Roberto Becker
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Für Hans Werner Henze ist Italien nicht nur das Sehnsuchtsland der Deutschen, der Künstler und überhaupt. Für den heute 84-jährigen von Alter und Krankheit Gezeichneten ist es eine zweite Heimat. In der Nähe von Rom in seiner Villa mit traumhaftem Garten hat er sein Arbeits- und Lebensrefugium gefunden, seit er das Deutschland der fünfziger Jahre verlassen hat. Weil die restaurative Atmosphäre der Adenauerjahre dem Komponisten die Luft zum Durchatmen, dem Homosexuellen den Raum zum freien Leben, dem dezidiert Linken die Resonanz nahmen.

Ein deutscher Komponist ist er dennoch, wenngleich seine Musik auch immer etwas Mediterranes durchweht. Nachdem man seine märchenhaft poetische »L'Upupa« schon für ein elegisches Abschiedswerk genommen hatte, überraschte Henze dann noch einmal mit seiner ungeheuer kraftvollen »Phaedra«. Und also staunte man erwartungsfroh, als Willy Decker als einen der Höhepunkte der RuhrTriennale wieder eine neue Oper ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -