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Aus gutem Hause
KIM THÚY gelang ein wundervolles Stück Schreibkunst
Es war nur eine Frage der Zeit, dass eine so vielköpfige Gruppe wie die eltweit verstreute vietnamesische Diaspora irgendwann ihre Literatur hervorbringt, eigene Themen artikuliert, eigene Stimmen sucht. Mit ihren inzwischen durch Veröffentlichungen in renommierten Verlagshäusern bekannt gewordenen US-amerikanischen Kollegen Monique Truong (»Das Buch vom Salz«, »Bitter im Mund«) oder Nam Le (»Im Boot«) teilt die in Kanada lebende Kim Thúy die verstörende Erfahrung, als Kind aus Vietnam weggeschafft worden zu sein, in den kalten, fremden Westen.
Ihr erstaunliches Debüt schildert ein Boat-People-Schicksal, eins von Millionen. Da ist die Überfahrt in der Finsternis unter Deck, Hunger und Durst und die Todesangst vor Piraten. Später lange Monate in Malaysia im vielfach überbelegten Flüchtlingslager, in der selbst gebauten Hütte neben den Sickergruben, von Maden umwimmelt. Und schließlich Kanada, das unbekannte Neuland, auf Schritt und Trit...
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