Manipulationskönigin nach Fontane
Theater an der Parkaue zeigt »Frau Jenny Treibel«
Am Ende dürfen sie sogar zusammen singen, die Kommerzienrätin Jenny Treibel und der Professor Willibald Schmidt, der zu diesem Anlass seine alte Gitarre herausholt. Wunderbar kitschig und melancholisch zugleich, stimmen die beiden leise ihre alte Schnulze an: »Wo sich Herz zum Herzen find’t«.
Der Untertitel von Fontanes Bildungsbürgerroman »Frau Jenny Treibel« als Duett zweier gealterter Schwärmer: Damit ist fast schon alles gesagt über Kay Wuscheks großartige Fontane-Inszenierung im Theater an der Parkaue, die mit ihrem Mix aus Witz und Wehmut jeden Deutschstunden-Staub wegbläst. Klugerweise hat Regisseur Wuschek zwar hie und da ein wenig gestrafft, ansonsten aber an Handlung und Sprache nichts verändert. Und trotzdem wirkt das Stück frisch und modern, was vor allem an den großartigen Darstellern liegt, allen voran Elvira Schuster als Jenny Treibel und Corinna Mühle als Corinna Schmidt. Wie diese beiden Manipulationsköniginnen, ...
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