Geißler soll Konflikt befrieden

Bahnhofstreit in Stuttgart: Bau-Befürworter fressen Kreide – Gegner bestehen auf Stopp / Ministerpräsident Mappus schlägt Vermittler vor – um Grundsätzliches soll es aber nicht gehen

  • Barbara Martin, Stuttgart
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Heiner Geißler soll Gegner und Befürworter von Stuttgart 21 an einen Tisch holen. Das hat jedenfalls der baden-württembergische Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) gestern in seiner Regierungserklärung zu dem Milliardenprojekt erklärt. Bei den Grünen stieß der Vorschlag auf zurückhaltende Reaktionen. Allerdings nicht wegen Heiner Geißler, sondern weil Mappus gar nicht grundlegend über Stuttgart 21 reden lassen will.

Man könne über alle offenen Fragen reden, meinte Baden-Württembergs Ministerpräsident Mappus (CDU). »Lassen Sie uns über die Architektur im neuen Rosensteinviertel reden, sprechen wir über die Pflanzung der neuen Bäume, die Nutzerfreundlichkeit des neuen Bahnhofes« – also nur über die Ausgestaltung von Stuttgart 21.

Mappus ließ in seiner einstündigen Rede im Stuttgarter Landtag keine Zweifel aufkommen: Er will Stuttgart 21 bauen lassen, findet alles daran super. Ausführlich kamen die Themen Infrastruktur, Städtebau, Kosten dran, doch Neues sagte Mappus nicht. Es sei seriös gerechnet, wenn man das Projekt abbräche, geriete der Rechtsstaat in Gefahr, weil dann niemand mehr Vertrauen in geschlossene Verträge haben könne.

Gespräche ohne Baustopp sinnlos

Zudem würde Baden-Württemberg leiden. Denn bei Stuttgart 21 geht es im Kern gar nicht um Fahrzeiten und Verbindungstakte: »Es geht für unser Land um den Wohlstand und um die Chancen v...


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