Griechenland im Ausnahmezustand
Staatsbedienstete und Fluglotsen läuten weitere Protestrunde gegen die Sparpläne ein
Mit einem 24-stündigen Streik wehrten sich am Donnerstag Staatsbedienstete in Griechenland gegen weitere Kürzungen ihrer Bezüge. Behörden, Schulen und Universitäten blieben geschlossen, in den staatlichen Krankenhäusern arbeitete nur ein Notdienst. Die Fluglotsen des Landes beteiligten sich für vier Stunden am Ausstand, wodurch am Nachmittag zahlreiche Flüge ausfielen.
Im Zuge des von EU, Internationalem Währungsfonds (IWF) und griechischer Regierung ausgehandelten Sparprogramms zum Abbau des Staatsdefizites waren den öffentlichen Angestellten bereits in der Vergangenheit die Bezüge um etwa 20 Prozent gekürzt worden. Als Gegenleistung für die dem hoch verschuldeten Land versprochenen Milliardenkredite sollen nun darüber hinaus zahlreiche Lohnzulagen ganz gestrichen werden. Dabei liegen die Gehälter der Staatsangstellen in Griechenland nach Recherchen des Gewerkschaftsdachverbandes ADEDY jetzt schon 48 Prozent unter den durchschnittlichen EU-Bezügen bei Staatsbediensteten.
Schon die bisherigen Sparmaßnahmen haben die stark binnenmarktorientierte Wirtschaft des Landes schwer geschädigt. Durch Lohn- und Rentenkürzungen, drastische Erhöhungen der Mehrwert- und anderer Verbrauchssteuern sowie die Drosselung der staatlichen Investitionen ist die Kaufkraft der Bevölkerung dramatisch eingebrochen. Lag die Arb...
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