Panzer und Albträume
»Lebanon« von Samuel Maoz
Nur ganz am Anfang und ganz am Ende sehen wir ihn von außen: einen Panzer in blühender Landschaft. Ein Sonnenblumenfeld. Dazwischen sind wir in seinem dunklen Bauch eingesperrt wie jene vier jungen israelischen Soldaten am ersten Tag des Libanonkrieges von 1982. Wir sehen nur, was sie sehen im blassen Grün eines Nachtsichtgerätes, durch Winkelspiegel, durchs Zielfernrohr. Der Krieg als klaustrophobische Erfahrung. Eingeschlossen von Stahl, auf zwei Dutzend Granaten sitzend und immer nur kleine Bildausschnitte von draußen vor Augen.
Der Panzer wird auf eine anfänglich harmlos aussehende Fahrt hinter die feindlichen Linien geschickt, sie kommen in eine zerstörte Stadt, verfahren sich, werden angegriffen. Aber die Handlung ist nebensächlich, worum es geht, das ist der Albtraum der vier in ihren Eisensarg gefangenen Soldaten. Sie haben Angst. Sie wollen nur eins: lebend hier raus und keine toten Helden werden. Der israelische Regisseur Sam...
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