Die Angst vor dem Weg zum Krankenhaus
Realitäten in und um Afghanistan: Von Zulagen für Soldaten und Problemen, verletzte Zivilisten zu versorgen
In Afghanistan wird seit Jahrhunderten immer wieder Krieg geführt. Der jüngste, den die NATO ins Land getragen hat, dauert nun schon über neun Jahre. Fast täglich »fallen« Soldaten. Sie sind zumindest eine kurze Pressenotiz wert. Wie viele Zivilisten täglich umkommen, registriert niemand. Auch im Elend sind nicht alle gleich.
44 Bundeswehrsoldaten sind bislang in Afghanistan umgekommen. Der vorerst letzte Tote, ein Oberfeldwebel des Fallschirmjäger-Bataillons 313 aus Seedorf in Niedersachsen, wurde nur 26 Jahre alt. Wieder erklärte die herrschende Politikergilde, dass es erstens keine Alternative zum ISAF-Einsatz gebe und versprach zweitens, dass man alles Erdenkliche unternehmen werde, um die eingesetzten Soldaten mit dem größtmöglichen Schutz zu versehen.
Allzu oft wird Schutz mit Bestechung verwechselt. Man unternimmt viel, um den Soldatenberuf trotz zunehmender eigener Opferzahlen attraktiv zu halten. Natürlich läuft alles im Rahmen des Dienstrechtsneuordnungsgesetzes. Wer beispielsweise Dienst tut bei den Spezialkräften der Bundeswehr – dazu gehören jene KSK-Elitekämpfer, die nächtens auf Taliban-Beutefang gehen –, bekommt seit dem 1. April 2008 nach bestandener Aufnahmeprüfung 3000 Euro und nach abgeschlossener Ausbildung 10 000 Euro auf d...
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