Die kontaminierte Erinnerung
30 Jahre vor Ort: Freitaler Maler Wolfgang Petrovsky in Bitterfeld
Nicht von ungefähr nennt er sein künstlerisches Refugium: Signalstation. Bei Petrovskys Ausstellungen kommen alle Aggregate zum Klingen: die schrillen Töne und rauen Materialien des Installationskünstlers und Performers wie auch die eher leisen, formal-ästhetisch fein ausgewogenen Farbsprüche und Bildzeichen.
In seiner retrospektiv und aktuell angelegten Schau in Bitterfeld hat Wolfgang Petrovsky den steinigen Schotter der Straße samt zu Staub geschredderter Erde in die weiße kommunale Galerie gekippt, um auf dieser Fläche, fast wie im Heimatkundemuseum, Relikte vergangenen Alltags zu platzieren. Es scheint ein stummes Schlachtfeld der Gegenstände zu sein, das aus der Starre gerät, je länger wir hinsehen und hineinhören.
Der dreirädrige Holzkarren ist kleiner als Brecht-Weigels Planwagen der Courage, doch nicht weniger problematisch. Ihn umgeben authentische Zeugnisse von Kriegen, die sich gegen Bewohner und Landschaften richteten. In ...
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