Deutsch: auch in der Kunst nur Regeln! /II.

Wagners »Meistersinger von Nürnberg« am Opernhaus Leipzig / Werner Wolf: Geistlose Art »Vergangenheitsbewältigung«

Die Erwartungen der Opernfreunde an die Neuinszenierung von Richard Wagners Oper »Die Meistersinger von Nürnberg« waren hoch. Eigenartig empfanden aber nicht Wenige, dass nicht wie vor 50 Jahren der Chefregisseur und der Chefdirigent als Verantwortliche wirken, sondern statt dessen Gäste geholt wurden.

Gespielt wird in Gegenwartskostümen und noch im ersten Bild des dritten Aktes, der Schusterstube, im gleichen, von Helmut Brade ausgedachten, nüchtern anmutenden »abstrakten« Raum. An Mobilar befinden sich nach Bedarf hin und her gerückte Tische und Stühle auf der Bühne.

Zu Beginn enthüllt laut Handlungsangabe eine knallbunt gekleidete, zum Singen zusammengekommene »harmonische Gesellschaft« das Modell einer mittelalterlichen Stadt als einem »Ausdruck ihres Gemeinschaftsgefühls« und schmettert nach lustig-turbulentem Hin und Her den Choral »Da zu dir der Heiland kam« ins Parkett. Was im 21. Jahrhundert diese Gesellschaft und dann die mit...


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