Premiere auf dem Fahrrad

In Göttingen fand erstmals ein besonderer Mobilitätskurs für Migrantinnen statt

  • Reimar Paul, Göttingen
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Viele Migranten und Migrantinnen haben in ihren Heimatländern nie gelernt, wie man ein Fahrrad benutzt. In Göttingen versuchte ein Verein, über einen Fahrradkurs den Aktionsradius von Migrantinnen zu erweitern und ihr Selbstbewusstsein zu stärken.

Gefühl für die Balance bekommen: Migrantinnen beim Göttinger Trainingskurs
Gefühl für die Balance bekommen: Migrantinnen beim Göttinger Trainingskurs

Mayson Mohammad zögert kurz, als sie um eine Demonstration Ihres Könnens gebeten wird. Dann schnappt sie sich ein Fahrrad. Das Aufsteigen und Losfahren klappt schon ganz gut. Kräftig tritt Mohammad in die Pedale, das Gefährt wackelt zunächst etwas, stabilisiert sich aber bei höherer Geschwindigkeit. Die Irakerin fährt eine Kurve, dann noch eine, winkt dabei stolz mit einer Hand. Doch plötzlich flattert der Lenker. Erst in einem Beet kommt das Rad zum Stehen. Es kippt langsam um, Mohammad fällt gegen einen Busch, sie hat für einen Moment nicht aufgepasst.

Mayson Mohammad ist eine von zehn Flüchtlingsfrauen, die in Göttingen das Radfahren lernen. Die Teilnehmerinnen aus acht Ländern haben eine Woche lang täglich drei Stunden auf einem Schulhof geübt. Dazu gab es etwas Theorieunterricht und Erläuterungen zur Funktionsweise und den wichtigsten Komponenten eines Rades. Am Ende des erstmalig in Göttingen angebotenen Kurses stand eine gemeins...


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