Neues Datenleck bei Facebook aufgetaucht
Ministerin Aigner fordert Konsequenzen
Stuttgart/Berlin (dpa/ND). Die Internetbranche muss nach den Worten von Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) Konsequenzen aus Datenschutzmängeln ziehen. Nur wenn in der Branche ein Umdenken einsetze und Konsequenzen aus den Datenskandalen gezogen würden, könne sie das Vertrauen der Nutzer zurückgewinnen, sagte Aigner am Montag beim Verbrauchertag in Stuttgart zu Vorwürfen gegen Facebook.
Mit Facebook ist es möglich, mehrere Kontakte eines Nicht-Mitglieds ausfindig zu machen, wenn man mit dessen E-Mail-Adresse ein Profil erstellt. Damit verstößt Facebook nach Einschätzung des Bundesdatenschutzbeauftragten Peter Schaar gegen eine Datenschutzvereinbarung zwischen der Europäischen Union und den USA. Diese Vereinbarung ermöglicht die legale Übermittlung personenbezogener Daten zwischen Unternehmen in der EU und in den USA.
Zu den mehreren tausend Firmen, die dem Abkommen beigetreten seien, gehöre auch Facebook. Die Vereinbarung sieht nach Schaars Worten vor, dass jeder Betroffene über die Weitergabe seiner Daten entscheiden kann. »Aber dazu muss man auch wissen, dass die eigenen Daten weitergegeben werden.« Dies sei bei der jüngsten Datenschutzlücke von Facebook nicht der Fall. Schaar empfahl allen Nicht-Mitgliedern von Facebook, die von der ungewollten Weitergabe ihrer Daten erfahren, sich beim Hamburger Datenschutzbeauftragten Johannes Caspar zu melden. Er sammle entsprechende Beschwerden gegen Facebook.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.