Von Solidarnosc zum Luxushafen

Stadt im Wandel: Nach dem Ende der Werft versucht Szczecin einen Neubeginn

Die polnische Grenzstadt Szczecin sucht nach ihrer Identität. Ihre stolze Werft ist pleite, die Wirtschaft muss neu ausgerichtet werden. Die ehrgeizigen Pläne reichen bis ins Jahr 2050 und sehen den Wandel vom Industriestandort zum »Grünen Venedig des Nordens« vor.

Die verlassene Werft liegt als offene Wunde am Hafen von Szczecin. Möwen ziehen ihre Kreise, Wellen schlagen ans Quai. Mehr bewegt sich nicht rund um das Gelände. Die Geräusche der Schwerindustrie sind verstummt. Wo in guten Zeiten 12 000 Arbeiter mächtige Schiffe bauten, kündet heute allein die Armee gelber Kräne von einstiger Bedeutung. Die ehemals größte Werft Europas wurde vergangenes Jahr geschlossen. Damit verlor die 400 000 Einwohner-Stadt, die wenige Kilometer von der deutschen Grenze entfernt liegt, nicht nur den wichtigsten Arbeitgeber. Was nun fehlt, ist der Kitt, der die Menschen mit ihrer Stadt verbindet und die Brüche der wechselvollen Geschichte glättet. Die Stadtväter bemühen sich derzeit um eine völlige Neuorientierung Szczecins. Die Hauptstadt Westpommerns soll sich vom Industriestandort zum modernen Dienstleistungssektor wandeln. Um Firmenansiedlungen wird eifrig geworben, Technologieparks und IT-Unternehmen sollen d...


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