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Gretchenfrage auf der Tagesordnung
In vier Wochen wird der Schleier der Geheimhaltung gelüftet. Beim NATO-Gipfel am 19./20. November stellt die Allianz ihr neues Strategisches Konzept vor. Es soll aufzeigen, warum es weiter Bedarf für die NATO gibt und wie sie mit den Herausforderungen der Zukunft umgehen will. Der Anspruch ist hehr, doch das Ergebnis wird kaum überzeugen.
Die Ursache ist so einfach wie komplex: Die NATO muss ihre wichtigste Hausaufgabe erneut unerledigt vertagen. Auch 20 Jahre nach dem Kalten Krieg sind die Mitglieder weiter uneins, ob die NATO Sicherheit vor einem potenziell aggressiven Russland gewährleisten oder gemeinsam mit dem Partner Russland Sicherheit für Europa gestalten soll. Die Gretchenfrage der Ost- und Entspannungspolitik der 70er Jahre steht erneut auf der Tagesordnung. Sie prägt – ohne dass es angesprochen würde – viele Streitfragen der Erarbeitung des Strategischen Konzepts.
Neue Mitglieder wie Balten und Polen sehen die V...
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