Teheran trotzt den Sanktionen
Iran ist in der Region nicht völlig isoliert
USA-Staatssekretär Stuart Levey hat jetzt bei einem Ankara-Besuch den Wunsch Washingtons verdeutlicht, die Türkei möge aktiver an der Umsetzung der Iran-Sanktionen des UN-Sicherheitsrates mitarbeiten.
Teheran versucht derzeit mit allerlei Tricks, das Embargo zu umgehen, flaggt Schiffe um und wickelt Geldtransfers auf unübersichtlichen Wegen ab. Levey wies darauf hin, dass Firmen in der Schweiz und in Großbritannien, die Iran bei solchen Täuschungsmanövern geholfen haben, von den USA ebenfalls mit »ernsten Sanktionen« belegt worden seien. Das war eine Warnung an die türkische Wirtschaft, die gerade über mehr Investitionen im Nachbarland nachdenkt.
Die Drohung mag bei manchen Firmen Wirkung zeigen, auf der politischen Ebene bekommt Washington allerdings keine Unterstützung. Die Türkei hat im UN-Sicherheitsrat gegen die Sanktionen gestimmt. Trotzdem ist Ankara bereit, sie umzusetzen, wenn auch ohne Enthusiasmus. Wirtschaftsminister Ali Babacan hat rundheraus erklärt, dass er sie für falsch halte. Ministerpräsident Tayyip Erdogan ist ohnehin vom friedlichen Charakter des iranischen Atomprogramms überzeugt. Er will den Handel mit Teheran ...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.