Sprungbrett in die Zukunft
Italien: Neue Linkspartei setzt auf Verbündete in Zivilgesellschaft
In Florenz ging am Wochenende der Gründungsparteitag von »Linke, Ökologie und Freiheit« zu Ende. Nichi Vendola, Ministerpräsident der Region Apulien, wurde einstimmig zum Vorsitzenden gewählt. Und mit seinen Kongressbeiträgen bestätigte der Politiker, dass er auch über seine kleine Partei hinaus, der Umfragen zwischen fünf und sechs Prozent der Wählerstimmen vorhersagen, ein Hoffnungsträger der italienischen Linken ist.
»Wer sagt, dass es in Italien keinen Klassenkampf mehr gibt, der irrt«, erklärte der 52jährige Nichi Vendola vor den 1500 Delegierten seiner Partei. »Es gibt Klassenkampf: Nur wird er in Italien derzeit von den Unternehmern gegen die Arbeitnehmer geführt.« Man müsste es als Klassenkampf bezeichnen, wenn man von den Beschäftigten verlange, auf ihre Rechte zu verzichten. Immer wieder unterstrich er, dass die Arbeit, ihr Wert für die Gesellschaft und auch für das zwischenmenschliche Zusammenleben der absolute Mittelpunkt der Partei sein müsse und sein wird. Aber ebenso wichtig seien das nachhaltige Wirtschaften und ein radikales Umdenken in ökologischen Themen.
Dem apulischen Ministerpräsidenten gelang es immer wieder, seine Zuhörer zu begeistern und sie mit seinem Enthusiasmus anzustecken. Über die Partei selbst sprach er kaum: Sie kann für ihn nur ein Anfang sein, ein »Samen, der wieder sterben wird, weil das Ziel die Schaffung der große...
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