Gleicher Lohn in den Regionen

Bahngewerkschaften kämpfen erstmals für einheitlichen Branchentarif

  • Hans-Gerd Öfinger
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Seit Jahren konkurrieren Privatbahnen mit der Deutschen Bahn um lukrative Regionalverbindungen. Auch der Bahnkonzern selbst lagert in billigere Tochterfirmen aus. Die Gewerkschaften wollen verhindern, dass der Wettbewerb auf der Schiene weiter über die Löhne ausgetragen wird. Ziel ist ein Branchentarifvertrag.

Wenn ab heute streikbedingt viele Räder stillstehen, dann ist dies kein normaler Tarifkonflikt um Lohnprozente. Schließlich kämpfen die Bahngewerkschaften TRANSNET und GDBA erstmals um einen umfassenden Flächentarifvertrag, der für alle im Nah- und Regionalverkehr auf Schienen tätigen Unternehmen verbindlich sein soll. Adressaten sind eine Vielzahl deutscher Bahngesellschaften wie DB Regio, Abellio, Arriva, Benex, Hessische Landesbahn, Keolis und Veolia. Allein mit den Regionalzügen des Marktführers fahren täglich 3,4 Millionen Passagiere. Die Gewerkschaften wollen krasse Fehlentwicklungen korrigieren, die Folge politischer Entscheidungen der 1990er Jahre waren.

1993 hatte die schwarz-gelbe Bundesregierung mit der Verschmelzung von Ost- und West-Bahn zur Deutschen Bahn AG (DB) die Weichen für die formale Privatisierung gestellt. Zeitgleich dazu fiel der Beschluss, dass künftig die Länder für die Ausschreibung und Bestellung des Nahverk...


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